Hofwieshammer

Holzreichtum und die zahlreichen wasserführenden Bäche und Flüsse ließen im 15.Jahrhundert im Mühlviertel und Südböhmen die ersten Sensenschmiedehämmer entstehen. Im 18.Jhdt. exportierten die „Hammerherren“ jährlich rund 200.000 Sensen nach Böhmen, Polen, Russland und in die Ukraine.

1502 erließ der Rat der Stadt Freistadt die älteste in Österreich erhaltene Sensenschmiede-Zunftordnung. Mit der Einführung der Nockenwelle wurde die Eisenverarbeitung revolutioniert. Die Rund-um-Bewegung des Wasserrades setzte den schweren Schmiedehammer in Bewegung. Dies bewirkte einen Quantensprung in der Produktqualität. Seit 1580 sind die Besitzer des „Hofwieshammers“ bekannt: Landshutter, Schönböck, Fürst, Schiffermüller und seit 1836 Haider. Der Wehrbach betrieb drei Wasserräder für den Hammer, das Gebläse und drei Feuerstellen.

Man spezialisierte sich auf die Herstellung von Zugsägen und Stohmesser, die in der ganzen Monarchie verhandelt wurden und bis nach Sibirien gelangten. Zahlreiche Geschäftskontakte knüpfte man Ende des 19. Jhd. auf den Messen in Wien, Prag und Triest. Mit dem Tod des letzten Schmiedemeisters Johann Haider wurde 1938 der Hammer stillgelegt, der dann 1984 als wichtiges Dokument der frühindustriellen Wirtschafts- und Technikgeschichte gerettet werden konnte.

Kohlhütte

Die Kohlhütte war der „Energie“-Speicher jeder Schmiede. Hier lagerte man die in Kohlenmeilern produzierte Holzkohle. Die Kohlhütte am „Hofwieshammer“ ist das einzige in Österreich erhaltene Objekt. Deshalb wird die Renovierung auch vom Bundesdenkmalamt und der OÖ Landeskulturdirektion unterstützt. Die in der „Kohlhütte“ geplante Dokumentation der „Kohle-Revolutionen“ spannt einen breiten Bogen von den mit Holzkohle betriebenen keltischen „Rennöfen“ bis hin zur von der Steinkohle ausgelösten industriellen Revolution.